Julianna Ugrin wurde 1980 in Ungarn geboren. Sie absolvierte ein Studium an der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest und begann im Jahr 2005 bei der Budapester Produktionsfirma Flora Film International zu arbeiten. 2009 wurde sie für den Eurodoc Producers Workshop ausgewählt und arbeitete ab März 2009 bei deutschen Firma Havas Films als Produzentin und Produktionsleiterin. 2011 war sie Mitorganisatorin des ersten Treffens von Eurodoc in Budapest.
Im gleichen Jahr gründete Ugrin die Produktionsfirma Eclipse Film, mit der sie zahlreiche Dokumentarfilme auf den Weg brachte. Daneben begann sie im Jahr 2013 an der Ungarischen Filmakademie im Bereich Dokumentarfilm zu lehren, organisierte Master Classes, Summer Schools und Workshops.
Der von ihr produzierte Dokumentarfilm „The Next Guardian“ (2017), über einen gewöhnlichen Teenager, der dazu auserkoren wird, ein buddhistisches Kloster in Bhutan zu leiten, gewann beim Zsigmond Vilmos Film Festival in Szeged (Ungarn) den Preis als Bester Dokumentarfilm. Ein noch größerer Erfolg war „Eine gefangene Frau“ (HU/DE 2017), der anhand eines konkreten Falls von moderner Sklaverei in Europa erzählt. Der Film wurde auf zahlreichen internationalen Festivals preisgekrönt, darunter das goEast Film Festival in Wiesbaden, das Crossing Europe Filmfestival Linz und das Boston Global Cinema Film Festival.
Im Jahr 2019 begann Julianna Ugrin zusammen mit Márton Vizkelety mit den Dreharbeiten zu ihrem eigenen Regiedebüt: „Vater unser“ (DE/HU), ein Langzeitporträt über den Pfarrer eines ungarischen Dorfes, der im Nachbardorf heimlich eine Frau und drei Kinder hat. Der Kinostart des Films erfolgte im Juni 2022.