FILMSCREENINGS, STADTFÜHRUNG, IMPULSE UND PODIUMSDISKUSSION
Drei mal Einzeltäter ergibt einen blinden Fleck. Und das ist vielleicht die größte Leistung der Trilogie von Julian Vogel „EINZELTÄTER: München, Hanau, Halle“. Für sich betrachtet, erzählt jeder der Filme vom Umgang der Hinterbliebenen mit den Folgen eines rechtsextrem motivierten Anschlags. Zusammen enthüllen sie doch so viel mehr: das Hadern eines ganzen Landes, das für die wiederkehrenden Angriffe auf einen Teil seiner Bürger:innen noch immer keinen angebrachten Umgang gefunden hat. Wer wird als Opfer anerkannt und wer vergessen? Wer kann im Ernstfall wirklich auf den Schutz der Polizei zählen? Wer ist beim offiziellen „Wir“ mitgemeint und wer fühlt sich tatsächlich angesprochen?
Anhand dieser preisgekrönten Dokumentarfilm-Triologie haben wir eine 3-tägige Kulturveranstaltung konzipiert, die die Konstanten der rechten Gewalt in Deutschland nachzeichnet und gesellschaftliche Narrative darüber kritisch hinterfragt. Besonders freut uns da die Zusammenarbeit mir dem Sommerblut Kulturfestival, welches dieses Jahr unter dem Motto „Demokratie stärken, gegen rechte Positionen“ stattfindet und mit seiner Reichweite und seinem Ansehen ein perfektes Zuhause für unsere Veranstaltung bietet.
Wir zeigen die drei Filme an drei aufeinanderfolgenen Tage im „Raum für alle“ in Köln-Mühlheim: EINZELTÄTER: MÜNCHEN am 02.05., EINZELTÄTER: HANAU am 03.05. und EINZELTÄTER: HALLE am 04.05.
Durch die Einbettung der Filme in eine Stadtführung zu Orten des rechten Terrors in Köln, wird die räumliche Dimension rechter Gewalt in unserer Stadt erfahrbar. Expert*innen beleuchten mit einem kurzen Impulsreferat die Bedeutung jeder der Stationen der Führung. Durch das dortige Verweilen werden Orte unseres Alltags zu Gedenkorten, an denen Trauer, Solidarität und Aufarbeitung gelebt werden können. Mit dem NS DOK konnten wir eine weitere Kölner Institution als Kooperationspartner fürs Projekt gewinnen. Sie werden ihre Expertise in mehreren der Stationen der Stadtführungen unseren Besucher*innen zur Verfügung stellen.
Abgerundet wird die Veranstaltung von einem Abschlusspodium.
Es wird greifbar, was der Begriff „Einzeltäter“ verschleiert: Die Aneinanderreihung tödlicher Gewalttaten mit rechtsextremen Hintergrund in Deutschland wurde nie unterbrochen.