An Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, versucht ein Rechtsextremist am 9. Oktober 2019 in die Synagoge von Halle einzudringen, um ein Blutbad anzurichten. Als dies nicht gelingt, ermordet er zwei Menschen außerhalb der Synagoge. Einer davon ist Karstens Sohn Kevin, der sich zu dem Zeitpunkt in einem Dönerimbiss nahe der Synagoge aufhält.
Mit den politischen Kämpfen, die andere infolge des Anschlags führen, hat Karsten nichts zu tun. Er findet Halt in der Fanszene des Halleschen FC, einem ostdeutschen Traditionsverein, der auch Kevins Heimat war.
Der Film ist Teil der Trilogie „Einzeltäter“, die sich Menschen widmet, die bei den rechtsextremen Anschlägen von München 2016, Halle 2019 und Hanau 2020 Angehörige verloren haben. Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen ihrer Trauerarbeit und der politischen Deutung der Tat?
Wir zeigen den Film im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe „Un_unterbrochen. Sprechen über rechte Gewalt.“ am Sonntag, den 5. Mai. Um 12 Uhr im Raum für Alle in Mülheim.
Im Anschluss wird es ein Gespräch mit dem Regisseur Julian Vogel geben.
Der Raum für Alle ist ein Ort der Begegnung, Erinnerung und Kultur und befindet sich dort, wo das Mahnmal für die Opfer des NSU entstehen soll. Er versteht sich als „aktivistischer Fuß in der Tür, der die Stadt an ihre Verantwortung der Realisierung des Gedenkortes dauerhaft erinnert.“
Raum für alle, Köln-Mühlheim
Genovevastraße 94, 51063 Köln