Synopsis
Louisa studiert an der Hamburger Uni, liebt Musik
und will zu Hause ausziehen. Sie ist eine junge Frau,
die nicht auf den Mund gefallen ist und ihre Ideen
überaus eloquent vertritt.
Mit 23 Jahren muss sie sich allerdings eingestehen,
dass sie sich und ihrer Umgebung lange Zeit eine
Normalität vorgemacht hat, die in Wirklichkeit nicht
existiert: Sie hört nichts. Zumindest nicht genug, um
Lautsprache zu erkennen. Louisa ist gehörlos und
obwohl diese Diagnose nicht unerwartet kommt, ist
dies für sie eine schmerzliche Erkenntnis. Ihr ganzes
Leben hat sie mit aller Kraft daran gearbeitet, sich der
hörenden Welt anzupassen und versucht, ihre immer
stärker werdende Schwerhörigkeit auszugleichen.
Für Louisa war Kommunikation harte Arbeit, die sie
trotzdem immer mit Verve geleistet hat. Als geübte
Lippenleserin konnte sie vieles kompensieren, wurde
aber nie das Gefühl los, dass das einfach nicht genügt.
Damit ist es jetzt vorbei. Mit dem Eingeständnis, tatsächlich
gehörlos zu sein, ändert sich Louisas Leben.
Sie beginnt, die Gebärdensprache zu erlernen, entscheidet
sich gegen ein Hör-Implantat und zieht in
ihre erste eigene Wohnung.
Der Film begleitet sie in dieser wichtigen Zeit. Die
Regisseurin Katharina Pethke lässt uns teilhaben an
Louisas Entwicklung und eröffnet damit einen Einblick
in den Reichtum der sinnlichen Wahrnehmung.
Der Film geht sensibel vor, entkoppelt Bilder und
Töne, ohne dass damit kokettiert würde. Es tritt Stille
ein, wo es zu laut ist, und Töne werden freigelegt,
die sonst im Lärm untergehen. Das Ergebnis ist ein
sensibles Portrait über eine beeindruckende junge
Frau, die darauf beharrt, dass nicht nur sie, sondern
auch die Welt sich ändern muss.