Synopsis
Anhand von zwei Künstlern und einer Künstlerin zeigt der Dokumentarfilm den Alltag von Menschen, deren Beruf es ist, Spaß zu verbreiten. Die drei Protagonisten – den Kölner Alleinunterhalter Dieter, den Hardrock-Songs spielenden Heimorgelspieler Mambo Kurt und Corina, die Diplom-Clownin und Performance-Künstlerin – verbindet die Lust am Unterhalten.
Für sie ist es nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung, der sie alles unterordnen. Neben der Rolle als Clownin arbeitet Corina als Pantomimin oder schlüpft in unterschiedliche Kostüme. Als Jugendliche zog sie von zuhause aus, lebte auf der Straße, verfiel dem Alkohol und strandete in einer Klinik, in der sie zwei Jahre verbringen sollte. Für sie ist der Clown keine Rolle, sondern eine Philosophie für das eigene Handeln und Sein. Es war die Rettung aus ihrem früheren Leben. Bei einem ihrer Auftritte verletzt Corina sich und muss am Daumen operiert werden, den sie fortan nicht mehr bewegen kann. Körperlicher Ausdruck und Beweglichkeit sind Kernelemente ihrer Tätigkeit, die sie neben ihrer Existenz als Freiberuflerin dadurch nun bedroht sieht.
Dieter ist seit 40 Jahren Alleinunterhalter, meist für ein älteres Publikum. Er fährt alleine von Aufritt zu Auftritt und ignoriert dabei seine körperlichen Gebrechen. Während sein Arzt ihm eine Reha empfiehlt, ist Dieter davon überzeugt, seine Kraft aus seinen Auftritten zu schöpfen. Als er das Haus seines Vaters nach dessen Tod auflöst, setzt sich Dieter mit ihm und seiner Kunst auseinander. Er sieht Parallelen zwischen sich und seinem Vater und reflektiert dadurch auch sein eigenes Künstlerdasein.
Als Chirurg fand Rainer keine Erfüllung im Beruf und so wurde er zur Figur „Mambo Kurt“, der durch Kneipen und Festivals, wie „Wacken“, tourt. Von einem meist jüngeren Publikum wird er beim Stagediving zur Musik auf seiner Heimorgel gefeiert. Zudem ist er Weltmarktführer beim Aufrüsten alter Orgeln und zugleich nach eigener Aussage selbst der Weltmarkt. Die meiste Zeit verbringt er in seinem Bastelkeller beim Ausweiden alter Orgeln oder mit Freunden – denn arbeiten gehen muss er schon lange nicht mehr. Allein seine Leidenschaft fürs Unterhalten bringt ihn zurück auf die Bühne.
Der Film „Spaßmacher“ handelt nicht nur von drei Alleinunterhaltern, sondern auch von gelebten und nicht gelebten Träumen, von Hoffnungen, Ängsten, Einsamkeit und der Suche nach Identität.